Emotional bewusst

Wie wir Angst, Wut und Eifersucht in kreative Energie verwandeln
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Unsere heutige Zeit ist einseitig geprägt von Kopf und Verstandeskontrolle. Gefühle - zumal unerwünschte wie Angst, Wut oder Eifersucht - werden unterdrückt.
Unsere heutige Zeit ist einseitig geprägt von Kopf und Verstandeskontrolle. Gefühle - zumal unerwünschte wie Angst, Wut oder Eifersucht - werden unterdrückt.

Auszug aus "Transformation der Angst'
Angst hat ihre eigene Schönheit – sie ist an sich etwas Zartes und Empfindliches. Eigentlich ist sie eine sehr feine Form von Lebendigkeit. Das Wort ist negativ, aber das Gefühl selbst ist sehr positiv. Nur lebendige Wesen können Angst haben, ein totes Ding hat keine Angst. Angst gehört dazu, wenn man lebendig ist; sie gehört dazu, wenn man empfindsam und verletzlich ist. Lass also die Angst zu. Zittere mit ihr, lass deine Grundfesten durch sie erbeben – und genieße es als eine Erfahrung, bei der du zutiefst berührt wirst. Nimm keinen Standpunkt gegenüber der Angst ein – eigentlich solltest du das Gefühl gar nicht Angst nennen. Sobald du es Angst nennst, nimmst du einen Standpunkt ein. Du hast es schon verurteilt, du hast schon gesagt, dass es falsch ist, dass es nicht da sein sollte. Du bist bereits auf der Hut; fliehst davor, läufst schon weg. Auf eine subtile Weise hast du dich davon abgespalten. Nenne es also nicht Angst. Das ist generell eines der wichtigsten Dinge: Höre auf, die Gefühle zu benennen. Beobachte einfach das Gefühl so, wie es ist. Lass es zu und stemple es nicht ab. Denke nicht darüber nach – bleibe unwissend. Unwissenheit ist ein sehr meditativer Zustand. Bleib bei diesem Unwissen und lass dich nicht von deinem Verstand manipulieren. Erlaube dem Verstand nicht, es mit Sprache und Worten, Stempeln und Kategorien zu verstehen, denn dann beginnt ein ganzer Prozess. Eine Sache wird mit der nächsten assoziiert, und es geht immer weiter. Schau das Gefühl einfach an – nenne es nicht Angst. Lass das zittern zu. Werde ängstlich und zittere – das ist schön. Versteck dich in einer Ecke oder unter der Decke und zittere. Tu das, was ein Tier tun würde, wenn es Angst hat. Was würde ein kleines Kind tun, wenn es Angst hat? Es würde weinen. Oder der Angehörige eines primitiven Stamms, was würde er tun? Stammesmenschen wissen noch, dass ihnen, wenn sie von Angst besessen sind, die Haare zu Berge stehen. Zivilisierte Menschen haben diese Erfahrung vergessen; sie ist einfach zur Metapher geworden. Wir denken, man sagt es nur so, aber es ei nicht wirklich wahr. Aber es geschieht tatsächlich. Wenn du dich ganz von der Angst in Besitz nehmen lässt, werden Dir die Haare zu Berge stehen. Dann wirst du zum ersten Mal sehen, dass Angst etwas Schönes ist. In diesem Aufruhr, in diesem Wirbelsturm wirst du erkennen, dass es einen Ruhepunkt in dir gibt, der davon absolut unberührt ist.
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Publisher Goldmann Verlag
ISBN-13 978-3442218219
Number of Pages 320