Mein geliebtes Indien

Indien – die Suche nach der Wahrheit
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Eine Reise ins geheimnisvolle Indien, ein Land, das sich der Suche nach Wahrheit verschrieben hat
Eine Reise ins geheimnisvolle Indien, ein Land, das sich der Suche nach Wahrheit verschrieben hat

Genug der Gelehrsamkeit! Verstands-Wissen ist höchst unzulänglich. Gelehrsamkeit kann die moderne Wissenschaft nicht mit der Mystik verknüpfen. Wir brauchen Buddhas, nicht Menschen, die etwas über Buddha wissen. Wir brauchen Meditierende, Liebende, Erfahrene. Dann wird die Zeit reif sein, dann wird der Tag kommen, wo Wissenschaft und Religion sich begegnen und vermischen, wo wir sie miteinander verschmelzen können. Dieser Tag wird einer der Höhepunkte in der ganzen Menschheitsgeschichte sein, denn von da an wird die Schizophrenie einer gespaltenen Menschheit aus der Welt verschwinden. Dann werden wir nicht mehr zwei getrennte Bereiche haben, Wissenschaft und Religion. Für die äußere Welt wird wissenschaftliche Methodologie angewandt, für die innere Welt religöse Methodologie. "Mystik" ist ein schönes Wort. Für diese eine Wissenschaft oder Religion, wie immer man es nennen will, wäre Mystik eine schöne Bezeichnung. Dann wird die Wissenschaft nach dem äußeren Mysterium suchen und die Religion nach dem inneren Mysterium. Sie werden die beiden Flügel der Mystik bilden. Und mit dieser Synthese werden viele weitere wie von selbst erfolgen. Wenn sich Wissenschaft und Religion in der Mystik begegnen können, können sich beispielsweise auch Osten und Westen begegnen, Mann und Frau, Poesie und Prosa, Logik und Liebe. Schicht um Schicht können Begegnungen stattfinden. Und wenn das geschehen ist, werden wir einen neuen Menschen vor uns haben, vollkommener, ganzheitlicher und ausgeglichener. Die grössten Mystiker der Welt waren oft auch die grössten Logiker. Shankara oder Nagarjuna waren große Logiker und dennoch unlogisch. Sie gehen bis an die Grenzen der Logik und machen dann plötzlich einen Quantensprung. Sie sagen: "Bis zu diesem Punkt hilft Logik weiter, danach muss sie passen." Wenn Du mit Shankara streiten willst, besiegt er dich leicht. Shankara reiste in ganz Indien herum und besiegte Tausende von Gelehrten. Sein einziger Lebenszweck bestand darin, andere zu besiegen. Und dennoch war er sehr unlogisch. Am Morgen argumentierte er noch so logisch, das die größten Denker neben ihm dumm aussahen, und am Abend fand man ihn im Tempel betend und tanzend und weinend und schluchzend wie ein Kind. Unglaublich! Shankara hat eines der schönsten Gebete geschrieben. Jemand fragte ihn: "Wie kannst du so emotional werden und weinen und schluchzen und in Tränen ausbrechen?" Shankara erwiderte: "Meine Intuition spricht nicht gegen meine Logik, sie reicht über die Logik hinaus. Meine Logik hat gewisse Funktionen zu erfüllen. Ich folge ihr, ich folge ihr von ganzem Herzen. Doch dann kommt der Augenblick, wo sie nicht mehr weiterführt... Dann muss ich sie transzendieren."
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Publisher Urania Verlag
ISBN 3908653185
Number of Pages 198