„Ein paar grundlegende Dinge muss man verstehen. Mann und Frau sind einerseits Hälften voneinander, andererseits polare Gegensätze. Ihre Gegensätzlichkeit macht sie füreinander anziehend. Je gröβer der Abstand, umso tiefer die Anziehung; je gröβer der Unterschied, umso gröβer der Zauber und die Schönheit ihrer Anziehung. Doch darin liegt auch das ganze Problem. Wenn sie einander nahekommen, wollen sie sich noch näher kommen. Sie wollen miteinander verschmelzen, wollen eins werden, ein harmonisches Ganzes. Doch ihre ganze Anziehung beruht auf dem Gegensatz – und Harmonie verlangt die Auflösung des Gegensatzes. So bringt jede Liebesbeziehung groβe Probleme mit sich, groβen Schmerz – es sei denn, man wird sehr bewusst. Alle Liebenden sind in Schwierigkeiten. Das Problem liegt nicht auf der persönlichen Ebene; es liegt in der Natur der Sache. Sie nennen es ‚sich verlieben‘. Sie können keinen Grund angeben, warum sie einen so unwiderstehlichen Drang zueinander verspüren. Sie sind sich der dahinter liegenden Ursachen nicht bewusst. Darum geschieht etwas sehr Seltsames: die glücklichsten Liebenden sind jene, die nie zusammenkommen. Sobald sie zusammenkommen, wird gerade der Gegensatz, der Ihre Anziehung ausmachte, zu einem ständigen Konflikt. In jedem kleinen Punkt weichen ihre Einstellungen voneinander ab, gehen ihre Vorgehensweisen auseinander. Sie sprechen zwar die gleiche Sprache, aber sie können einander nicht verstehen.” Osho