Die Kraft der Wahrheit

Aus der Reihe „Authentisch leben"
Bücher — auch in anderen Formaten erhältliche-Book (English)Audiobücher zum Herunterladen (English)
Out of stock
Dies ist ein Buch zum rechten Zeitpunkt. Osho erklärt, dass es religiöse Glaubenssätze und Dogmen sind, die uns davon abhalten, vorbehaltlos glücklich sein zu können.
Dies ist ein Buch zum rechten Zeitpunkt. Osho erklärt, dass es religiöse Glaubenssätze und Dogmen sind, die uns davon abhalten, vorbehaltlos glücklich sein zu können.

Auszug aus "Die Pseudoreligion - eine Seele zum Aufkleben"
Warum wird die Menschheit immer unglücklicher? „Der Grund ist sehr einfach, vielleicht zu einfach. Es ist ganz naheliegend, ganz offensichtlich, aber genau deshalb übersehen es die meisten Menschen ständig. Wenn etwas ganz offensichtlich ist, hält man es mit der Zeit für selbstverständlich. Wenn du etwas zu nahe vor Augen hast, kannst du es nicht sehen. Um etwas sehen zu können, brauchst Du einen gewissen Abstand. Zuerst möchte ich dich daran erinnern, dass die Menschheit nicht erst heute unglücklich ist. Sie war schon immer unglücklich. Das Unglück ist uns fast zur zweiten Natur geworden. Wir leben darin schon seit Jahrtausenden. Diese Nähe erlaubt uns nicht, es zu sehen, sonst wäre es sehr offensichtlich. Um aber das Offensichtliche zu sehen, brauchst du den Blick eines Kindes. Und wir alle tragen Jahrtausende in unseren Augen. Unsere Augen sind uralt; es fehlt ihnen der frische Blick. Sie haben viele Dinge längst als gegeben hingenommen und dabei vergessen, dass diese Dinge der wahre Grund für unser Unglück sind. Die religiösen Propheten, die politischen Führer, die Ersatzgesetzgeber – ihr habt sie respektiert, ohne jemals Verdacht zu schöpfen, dass sie der Grund für eurer Unglück sein könnten. Als ich Student war, geschah es einmal, dass der erste Premierminister Indiens zu Besuch in die Stadt kam. In Jabalpur fließt der ganze Unrat der Stadt mitten durch die Stadt. Sie ist sehr groß, und genau in ihrer Mitte strömt der ganze Unrat dahin wie ein Fluss. Es führt eine Brücke darüber, und wer diese Brücke überquert, bekommt einen Vorgeschmack von der Hölle. Ich habe nie einen Ort erlebt, an dem ein größerer Gestank herrschte. An dem Tag, als Premierminister Jawaharlal Nehru die Stadt besuchte, war diese Brücke nun eines der größten Probleme. Er musste sie überqueren, denn sie war die einzige Verbindung zum anderen Teil der Stadt. Also verhängte man die ganze Brücke mit Mogra-Blüten. Es war Sommer, und die Mogra-Blüten verströmten einen sehr intensiven Duft. In der ganzen Länge der Brücke wurden an beiden Seiten dichte Mogra-Girlanden aufgehängt. So konnte man die Brücke überqueren, ohne überhaupt zu bemerken, dass sich hinter diesem Wall von duftenden Blüten der denkbar schmutzigste Ort verbarg. Ich war auf dem Weg zur Universität, als ich die Leute sah, die mit dem Dekorieren der Naudra-Brücke beschäftigt waren – denn so hieß die Brücke. Der Name ‚Naudra‘ kam daher, dass sie neun Stützen hatte – neun Tore, und die Kloake floss mittendurch. Als ich die Leute beim Anbringen des Blumenschmucks sah, blieb ich stehen und fing an, ihnen beim Schmücken zu helfen, ohne dass jemand etwas dagegen gesagt hätte. Sie dachten wohl ich gehöre zur Mannschaft. (...) Als der Konvoi kam, mit Nehru stehend im offenen Jeep, trat ich vor den Jeep und stoppte ihn. Das wäre an keiner anderen Stelle möglich gewesen, denn überall sonst wimmelte es von Militärpolizei, Leibwächtern und Sicherheitsleuten. Auf der Naudra-Brücke aber waren auf beiden Seiten nur Freiwillige, denn sonst wollte keiner aus der Stadt dort in der Menge stehen. Die Menge bekam überhaupt nicht mit, was da veranstaltet wurde, um mit den Mogra-Blüten den Gestank völlig zu überdecken. Über dem Ganzen lag ein paradiesischer Duft! Ich sagte zu Jawarharlal: ‚Bitte steigen Sie aus dem Jeep. Sie müssen einen Blick hinter diese Blumen werfen! Dort liegt die Wahrheit dieser Stadt. Man versucht, Sie zu täuschen. Dieser Blumenschmuck ist nicht zu Ihrem Willkommen da, sondern um Ihnen etwas vorzumachen.‘ (...) Ich habe mich an diese Begebenheit erinnert, weil etwas Ähnliches mit der ganzen Menschheit passiert ist: Ihr seht das Unglück, aber ihr könnt dessen Ursache nicht sehen. Die Ursache wurde mit Blumen zugedeckt. Ihr seht die Blumen, aber weil die Blumen nicht die Ursache des Unglücks sein können, blickt ihr nicht hinter die Kulissen." Osho
More Information
Publisher Allegria
ISBN-13 978-3548745947
Dimensions (size) 20,4 x 13,6 x 3 cm
Number of Pages 368